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Berichte

Berichte

TEAM Kyffhäusersparkasse e. V. 2000

S-Cup 2008

Geschrieben von Ronald Skarda am 26. Juni 2008.

Es war wie im Traum. Wir reckten die Hände und hielten den strahlenden Pokal in die Höhe, hüpften, sangen und tanzten zum Queenklassiker we are the champions und wollten nicht mehr aufhören...aber der Reihe nach.

Gut gelaunt ob des EM-Halbfinalerfolges gegen die Türkei traten wir am Donnerstag, den 26.06.2008, die Reise nach Stendal an. Auf unsere T-Shirts hatten wir im Vorfeld das Motto Sparkassencupsieger 2020 – wir haben Zeit drucken lassen, eine durchaus realistische Einschätzung, wie wir alle glaubten.

Um die bisher immer gute Unterbringung in Hotels oder Pensionen der näheren Umgebung kümmerte sich wie immer der Veranstalter des Turniers. Umso größer war unser Erstaunen, als das Navigationssystem inmitten des unsanierten Plattenbau-Viertels von Stendal verkündete: Sie haben ihr Ziel erreicht. In den nicht einmal spartanisch eingerichteten Wohnungen fehlten bis auf Bett und Nachttisch jedwede Einrichtungsgegenstände. Auch die kurz entfernt liegende Wohngebietskneipe versprach nicht die erhoffte Abwechslung zu bringen. Somit galt nach der Wiederkehr von der gelungenen Eröffnungsveranstaltung im Tangermünder Festzelt alle Konzentration zwangsläufig dem Fußball…

In der Vorrunde am Freitag setzten wir uns gegen die Sparkassen Holstein und Uckermark knapp durch und spielten gegen die Gütersloher Banker unentschieden. Trotzdem reichte es letztendlich zum Gruppensieg.

Am Abend fuhren wir dann in die Partyarena zum Event des Wochenendes. Nach den Mallorca-Krachern des vergangenen Jahres heizten diesmal Rednex, Sylver und Culture Beat mit ihren Hits aus den 90er dem sich ohnehin schon in Feierlaune befindenden Publikum ordentlich ein. Zwischen den Songs stimmten die Fußballer immer wieder lautstark das mittlerweile legendäre und zur EM-Hymne gewordene Oh o Oh o Ohhhh o der Band White Stripes an. Selbst die Stars auf der Bühne konnten sich dieser Faszination nicht entziehen und sangen dann einfach irgendwann mit den Zuschauern mit. Kurz nach Mitternacht setze dann der Coach der ausgelassenen Stimmung ein Ende und blies zur Abfahrt: klar stehe für uns der Spaß im Vordergrund aber man wolle schließlich am nächsten Tag noch etwas erreichen.

Ein Blick in die Ansetzungen der Zwischenrunde am Samstag bestätigten unsere Befürchtungen. Spätestens im Achtelfinale würde Magdeburg auf uns warten. Top 10 Platz ade. Aber zunächst einmal musste die Sparkasse Bochum bezwungen werden. Dank einer frühen Führung und solider Abwehrleistung entschieden wir die Partie mit 2:0 Toren für uns. Nun galt es gegen Madeburg. Die Elbestädter wirkten im Spielaufbau sehr souverän und standen zudem äußerst kompakt. Wenn etwas gehen konnte, dann wohl nur über eine Einzelaktion. Eher skeptisch beobachteten wir die 40m Bogenlampe unseres Mittelfeldakteurs Axel Duft, einen Schuss den der Magdeburger Torhüter sicher halten wird. Doch plötzlich zappelte der Ball im Netz. Verdutzt starrte der Goalkeeper seine Handschuhe an während unsere Kicker erst ungläubig und dann ausgelassen jubelten. Doch der Gegner erholte sich schnell, berannte vehement unser Tor und erzielte folgerichtig den Ausgleich. Doch mehr als einen Gegentreffer ließen die aufopferungsvoll kämpfenden Kyffhäuserkicker nicht zu. Ein Neunmeterschießen musste demzufolge über das Weiterkommen entscheiden. Der Favorit zeigte Nerven. Dank eines gehaltenen und eines verschossenen Neunmeter behielten wir letztendlich mit 3:2 Toren glücklich aber nicht unverdient die Oberhand.

Zeit zum Feiern blieb nicht, denn mit Weserbergland und Ostprignitz-Ruppin warteten im Viertel- bzw. Halbfinale schon die nächsten schwierigen Herausforderungen. Mit dem Wissen im Hinterkopf, einen der Turniersieganwärter aus dem Rennen geworfen zu haben, liefen die Partien plötzlich wie von selbst. Frühe Führungen, klasse Spielzüge und eine sichere Abwehr waren die Garanten des Weiterkommens. Mit Siegen von 3:1 und 2:0 Toren zogen wir ins Finale ein.

Bevor wir unsere Kräfte mit der Sparkasse Dresden messen durften, stand zunächst noch ein ganz anderes Fußballhighlight auf dem Programm. Vor ca. 7000 Zuschauern spielte im Stendaler Hölzchen eine Sparkassenauswahl aller teilnehmenden Mannschaften gegen die Allstars von Bayern München. Aus unserem Team war Axel Duft mit von der Partie. Letztendlich siegte die mit zahlreichen Welt- und Europameistern gespickte und von Klaus Auge Augenthaler angeführte Bayernmannschaft mit 3:0 Toren.

Nach Abpfiff bahnten wir uns dann mühsam einen Weg durch die Zuschauermassen in Richtung Innenraum, schließlich wollten wir noch ein Finale spielen. Mit unseren Taschen über der Schulter und eher nach Orientierung suchend trudelten wir dann allmählich auf dem Spielfeld ein. Die zahlenmäßig deutlich überlegenen Dresdner machten sich bereits warm, hatten sie sich doch schon in den Umkleidekabinen umgezogen und mit den Spielvorbereitungen begonnen. Spätestens hier war den noch verbliebenen 3500 Zuschauern klar, wie die Rollen im Finale verteilt sind.

Gleich nach Anpfiff wurde deutlich, dass das Publikum auf unserer Seite war. Von der Tribüne skandierten die Fans Wir sind alle Thüringer Jungs und peitschten unsere Mannschaft nach vorne. Bereits der erste Angriff saß. Nach schöner Vorarbeit von Axel Duft erzielte Thomas Lotzwik die frühe Führung. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich krönte wiederum Axel Duft seine herausragende Turnierleistung mit dem zweiten Treffer. Anschließend begannen für uns die wohl die längsten fünf Minuten unseres Fußballerdaseins. Doch irgendwann pfiff der Schiedsrichter ab und wir lagen uns schreiend und tanzend in den Armen.

Ein wenig stolz fieberten wir der am Abend beginnenden Siegerehrung im Festzelt schon entgegen, dann endlich war es so weit. Angeführt vom Sportchef Steffen Pfeifer bahnte sich unsere Polonaise unter dem Beifall der Zuschauer den Weg zur Bühne. Und dann …und dann war es vollbracht. Wir hielten den Pokal in unseren Händen und jubelten und jubelten und jubelten.